Die Geschichte des Flugplatz Mannheim.
1784
Der erste durch Holzfeuer angetriebene Papierballon des Jesuitenpaters Johann Jakob Hemmer erhebt sich am 12. Februar über dem Mannheimer Schloss in die Lüfte.
1908
Der Ingenieur Hans Grade gewinnt den mit 40.000 Goldmark dotierten und von Karl Lanz gestifteten „Lanz-Preis der Lüfte“ für das Fliegen einer Acht.
1909
Gründung der Firma „Luftschiffbau Schütte-Lanz OHG“ am 22. April in Rheinau durch Prof. Dr. Johann Schütte mit Unterstützung des Industriellen Karl Lanz. Die Verwendung von Sperrholz statt Aluminium für den Schiffskörper wird richtungweisend für den gesamten Luftschiffbau.
Das Luftschiff LZ 3 landet mit seinem Erfinder, dem Grafen Zeppelin, am 15. September auf der Friesenheimer Insel in Mannheim, der Graf besichtigt die Luftschiffwerke Schütte-Lanz.
1910
Beim „Ersten Mannheimer Schaufliegen“ auf dem früheren Exerzierplatz im Juni werden Nachbauten der Fluggeräte der Brüder Wright ausgestellt.
1911
Jungfernflug des Luftschiffs SL 1 der Firma Schütte-Lanz am 17. Oktober.
1912
Der erste Postflug von Mannheim nach Heidelberg findet am 19. Mai statt.
1913
Der von der Firma Benz & Cie. entwickelte Vierzylinder-Flugmotor mit einer Leistung von 100 PS gewinnt den „Kaiser-Preis“.
1914
Am 28. Februar steigt das Schütte-Lanz-Luftschiff SL 2 erstmals auf und kreuzt über Mannheim.
Der Mannheimer Flugzeugbauer Richard Dietrich startet am 10. März in seiner Heimatstadt zum ersten Nachtflug über bewohntem Gebiet.
Die international bekannten Flieger Garros und Andemars veranstalten am 4. Juli ein spontanes Schaufliegen über dem Exerzierplatz, am darauf folgenden Tag zeigen sie ihre Künste vor 10.000 Zuschauern auf der Rennwiese.
1919
Gründung der Mannheimer Luftverkehrs GmbH.
1920
Eröffnung der Postfluglinie Frankfurt-Mannheim-Karlsruhe-Lörrach am 11. November.
1921
Gründung des Badisch-Pfälzischen Luftfahrtvereins in Mannheim.
1925
Gründung der Badisch-Pfälzischen Luftverkehr AG Mannheim am 25. April.
Einweihung des Flugplatzes Mannheim-Sandhofen am 3.Mai. Von hier finden nun täglich Linienflüge von und nach Baden-Baden, Dortmund, Frankfurt, Hamburg, Konstanz, Kopenhagen, München, Stuttgart, Villingen und Zürich statt.
Die Badisch-Pfälzische Luftverkehrs AG nimmt am 15. September den direkten Flugverkehr Mannheim-Berlin über Frankfurt-Halle auf.
1926
Am 8. April landet die erste Maschine der aus dem Zusammenschluss der Deutschen Aero Lloyd AG und der Junkers Luftverkehr AG entstandenen Deutschen Luft Hansa AG in Mannheim.
Fusion der Badisch-Pfälzischen Luftverkehr AG Mannheim und der Badischen Luftverkehr AG Karlsruhe zur Badisch-Pfälzischen Lufthansa AG und Verlagerung des Flugverkehrs vom Flugplatz Mannheim-Sandhofen auf den am 6. Juni seiner Bestimmung übergebenen.
1927
Der Großflugtag der Badisch-Pfälzischen Lufthansa zieht am 29. Mai 50.000 Zuschauer an.
Den ersten internationalen Großflugtag am 9. Oktober besuchen 80.000 Menschen.
1928
Die ersten Ost-West-Atlantiküberquerer Hermann Köhl und Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld treffen am 9. Juli auf dem Flugplatz Neuostheim ein. Nach einem Empfang durch die Badisch-Pfälzische Lufthansa und Erlebnisberichten im Nibelungensaal nehmen die beiden Piloten an einem von der Stadt Mannheim zu ihren Ehren ausgerichteten Abendessen im Rosengarten teil.
1929
Gründung der Segelflugabteilung des Badisch-Pfälzischen Luftfahrtvereins.
Der neue Freiballon „Mannheim“ des Badisch-Pfälzischen Luftfahrtvereins absolviert am 22. September seinen ersten Flug.
Der Mannheimer Ingenieur Julius Hatry konstruiert das erste raketengetriebene Flugzeug der Welt. Offizieller Jungfernflug ist am 30. September im Mönchbruch bei Kelsterbach nahe Frankfurt/Main.
Der Bürgerausschuss der Stadt Mannheim genehmigt am 13. Dezember 60.000 Reichsmark für die Erweiterung des Betriebs- und Verwaltungsgebäudes.
1931
Else Roos aus Mannheim, Trägerin des Deutschen Sportfliegerabzeichens in Silber, wird erste deutsche Meisterin im Geschicklichkeitsflug.
1932
Das Flugboot Do-X macht am 26. Oktober Station in Mannheim. Die westliche Seite des Rollfelds wird um 150 Meter erweitert.
1934
Das größte deutsche Flugzeug, die Junkers G 38, landet am 20. April in Mannheim.
1936
Im Rahmen der Aufhebung der entmilitarisierten Zone im Westen und der Besetzung des Rheinlands wird Mannheim nach 17 Jahren wieder Garnisonsstadt, die Fliegerhorstkommandantur bezieht Quartier auf dem Flugplatz Neuostheim. Das neue Flugabfertigungs- und Verwaltungsgebäude wird am 1. November in Betrieb genommen.
1937
Der am 4. April in Kraft tretende Sommerflugplan weist als neue Flugrouten der Deutschen Lufthansa die Strecken Mannheim-Berlin, Mannheim-Saarbrücken und Mannheim-Stuttgart aus.
1938
Die Stadt Mannheim übernimmt als Eigentümerin das Flugplatzgelände. Am 19. Juni findet der Flugtag des Badisch-Pfälzischen Luftfahrtvereins statt.
1940
Der Luftschiffkonstrukteur Johann Schütte stirbt am 2. April.
1952
Am 27. Juli tauft Bürgermeister Jakob Trumpfheller das erste neu erbaute Segelflugzeug des Badisch-Pfälzischen Luftfahrtvereins auf den Namen „Mannheim“.
1953
Am 14. Juni wird der erste Flugtag des wieder gegründeten Badisch-Pfälzischen Luftfahrtvereins veranstaltet.
Die Fluggesellschaft Westflug GmbH verlegt im Dezember mit zwei Flugzeugen ihren Sitz von Frankfurt/Main nach Mannheim.
1955
Mit dem Eintreffen zweier von insgesamt drei Schulflugzeugen am 24./25. August ist der erste Schritt zur Fliegerschule des Badisch-Pfälzischen Luftfahrtvereins getan. Der Antrag auf Zulassung des Flugplatzes für die Motorflugschulung und den Motorschlepp für Segelflugzeuge ist gestellt.
1956
Am 27. Mai findet der 2. Großflugtag des Badisch-Pfälzischen Luftfahrtvereins statt, am 26. Juni werden die Sieger des Deutschlandflugs, Klaus Kühl und Emil Schmelzer, begrüßt.
1957
Das Innenministerium Baden-Württemberg erklärt den Flugplatz Neuostheim am 21. Mai zum Landeplatz 1. Ordnung. Damit kann der Badisch-Pfälzische Luftfahrtverein seine Vereinsfliegerschule wieder eröffnen. Die Teilnehmer des Deutschlandflugs landen am 21. Juni.
1960
Die Deutsche Taxi-Flug GmbH wählt im März Mannheim zu ihrem Hauptsitz.
1961
Am 23. Mai wird eine neue Flughalle eingeweiht.
Nach dem Zusammenschluss der Taxi-Flug GmbH Mannheim und der Deutschen Nahluftverkehrs-AG Gummersbach zur Air-Lloyd Deutsche Nah-Luftverkehrs-AG im Dezember wählt das neue Unternehmen Gummersbach zu seinem Hauptsitz, Mannheim bleibt feste Station bis Ende 1963.
1962
Am 5. Juli wird die Badisch-Pfälzische Flugbetrieb AG in die Rhein-Neckar Flugplatz GmbH umgewandelt.
1964
Der Deutsche Luftfahrt-Beratungsdienst Wiesbaden richtet zum 1. März eine Zweigstelle in Mannheim ein.
1967
Ein schwerer Orkan verursacht am 2. August auf dem Flugplatz einen Sachschaden in Höhe von mehreren hunderttausend DM an Flugzeugen und Gebäuden.
Am 16. September findet nach neunjähriger Pause wieder ein Flugtag statt.
1969
Der Badisch-Pfälzische Luftfahrtverein begeht am 11. Mai sein 50jähriges Bestehen mit einem Großflugtag vor 20.000 Zuschauern.
Am 17. Juni veranstaltet der Badisch-Pfälzische Luftfahrtverein den Deutschlandflug.
1973
Am 14. Juli wird der neue Hartbahnbelag der Start- und Landebahn eingeweiht.
1977
Die Firma Air-Supply startet ab 24. Mai eine regelmäßige Flugverbindung von Mannheim zum Rhein-Main-Flughafen Frankfurt, stellt mangels Passagieren am 19. Juli den Zubringerdienst wieder ein.
1978
Zum 20. Südwestdeutschen Rundflug starten am 10. Juni 25 Sportflugzeuge.
1980
Aus Anlass von 70 Jahren Flugsport in Mannheim erfolgt am 22. März die Einweihung von drei Zweisitzermaschinen. Der Fluglehrer Emil Bihlmaier tauft eine Maschine auf seinen Namen, Bürgermeister Knut Weber aus Ludwigshafen übernimmt die Patenschaft für das Flugzeug „Ludwigshafen“, Bürgermeister Hans Syren tauft das dritte Flugzeug auf den Namen „Mannheim“.
1982
Noch bevor die Internationalen Luftschiffertage aus Anlass des 375jährigen Stadtjubiläums offiziell eröffnet sind, stürzt am 11. September ein Hubschrauber der US-Streitkräfte mit 46 Insassen, meist Fallschirmspringern, beim Flugplatz Neuostheim auf die Autobahn. Bei der Katastrophe kommen sechs Deutsche, acht Amerikaner, 23 Franzosen und neun Waliser aus den Partnerstädten Toulon und Swansea ums Leben. Wegen des tragischen Unglücks werden alle Veranstaltungen abgesagt.
1983
Auf einer Gedenkfeier an das Hubschrauberunglück sprechen am 11. September auf dem Flugplatz Neuostheim Oberbürgermeister Gerhard Widder, die Bürgermeister von Toulon und Swansea, Maurice Arreckx und Chris Thomas, und der amerikanische Standortkommandant General Eugene R. Cromartie. Anschließend wird ein von dem britischen Künstler Michael Sandle gestaltetes Denkmal, eine Stele mit keltischen Ornamenten und stilisierten Rotorblättern, enthüllt. Eine Namenstafel erinnert an die Verunglückten.
Mit der Stationierung eines Rettungshubschraubers begründet der Verein für Internationale Krankentransporte (VIK) im Oktober die Luftrettungszentrale Mannheim.
1983
Die vom Flugdienst Pegasus GmbH & Co. KG neu angebotene Verbindung zwischen Mannheim und München wird am 25. April feierlich eröffnet.
1986
Im Mai siedelt sich das Fluglogistikunternehmen ABC Air Marketing GmbH am Flugplatz an.
1988
Die 1973 gegründete Firma Arcus Air Logistic GmbH übernimmt das Fluggerät und die Flugzeugwerft der Air Pegasus, am 6. Juni wird der regelmäßige Flugdienst Mannheim-München wieder aufgenommen, ab 10. November startet eine direkte Flugverbindung nach Hamburg.
1990
Der Technische Ausschuss des Gemeinderats stimmt am 2. Oktober einer Bebauungsplanänderung zur Verlängerung der Start- und Landebahn zu.
1991
Die Arcus Air Logistic GmbH bietet ab November Direktflüge nach Dresden und Leipzig an.
1993
Die um 180 Meter auf 1180 Meter verlängerte Start- und Landebahn wird am 4. September eingeweiht.
1994
Das umgebaute Flughafenrestaurant „Lindbergh“ wird am 24. Januar eröffnet.
Die Luftfahrt-Gesellschaft Mannheim (LGM) bezieht am 10. April ihre neuen Geschäftsräume und eine als Hubschrauber-Hangar genutzte renovierte Halle
Ab 11. April fliegt die Arcus Air fünfmal pro Woche den Flughafen von Bern an, die Verbindung wird Ende des Jahres wieder eingestellt. Auch die am 9. Mai eröffnete Direktverbindung nach Prag besteht nur bis Anfang 1995.
1996
Der Gemeinderat beschließt am 27. März die Verlängerung des Pacht- und Erbbauvertrags über das Flugplatzgelände bis zum Jahr 2046.
Mit einem Tag der offenen Tür werden am 22. Juni der 75. Gründungstag des Badisch-Pfälzischen Luftfahrtvereins und der 70. Jahrestag des Flugplatzes Neuostheim gefeiert.
Die Deutsche Rettungsflugwacht stellt einen neuen Helikopter in Dienst, der von Mannheim aus in ganz Mitteleuropa eingesetzt wird.
1997
Die Gesellschafterversammlung der Arcus Air GmbH beschließt am 3. März die Umbenennung in Cosmos Air Luftfahrtunternehmen GmbH.
Die Cosmos Air GmbH stellt im Mai mit der Dornier (DO) 328 ein neues zweimotoriges Linienflugzeug in Betrieb, das dreimal täglich die Route Mannheim-Berlin bedient.
1998
Die DRF (Deutsche Rettungsflugwacht) betreibt einen Rettungshubschrauber auf dem City-Airport Mannheim.
Die Arcus Air GmbH meldet am 4. März Konkurs an.
Das von Prof. Peter Serini entworfene neue Abfertigungs- und Verwaltungsgebäude wird am 3. Juli in Betrieb genommen.
1999
Ab 19. April fliegt die Cosmos Air dreimal wöchentlich nach Kiel.
Die Saarbrücker Unternehmensgruppe Cirrus übernimmt am 1. Mai die Mannheimer Fluggesellschaft Cosmos Air GmbH. Die Beschäftigten der Cosmos Air werden übernommen.
Am 12. August wird das lange geforderte Instrumentenanflugsystem in Betrieb genommen.
Der Flugplatz Neuostheim verzeichnet für das Jahr 1999 rund 60.000 Starts und Landungen mit 155.000 Passagieren.
2000
Cirrus Airline gehört seit dem 26. März zum Team Lufthansa und fliegt nun viermal täglich den Flughafen Berlin-Tempelhof an.
Der Flugplatz Neuostheim erhält am 27. November eine eigene Polizeidienststelle.
2001
Am 5. September wird ein neues Flugfeldlöschfahrzeug in Betrieb genommen.
Die Zahl der Starts und Landungen geht im Jahr 2001 auf 58.000 zurück, dagegen steigt die zahl der Fluggäste auf 191.000.
2002
Das neue Airport-Parkhaus wird eingeweiht und steht den Passagieren der CIRRUS Airlines kostenlos zur Verfügung.
2004
Die Cirrus Airline bietet zwischen dem 15. Mai und dem 25. September jeden Samstag Direktflüge nach Sardinien an.
2006
Der City-Airport Neuostheim feiert am 22. September mit einem Flugplatzfest sein 80jähriges Bestehen.
Seit 20 Jahren ist die Deutsche Rettungsflugwacht (DRF) in Mannheim ansässig, zurzeit hat sie ihren Intensivtransporthubschrauber „Christoph 53“ stationiert.
2007
Seit Juni 2007 ist der City-Airport Mannheim selbstzertifizierter Flugsicherungsdienstleister.